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HORN – Verzet (2022)

(7.821) Ingmar (10/10) Pagan Black Metal


Label: Independent
VÖ: 16.05.2022
Stil: Pagan Black Metal


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Fast auf den Tag genau zwei Jahre nach dem Vorgänger „Mohngang“ beehrt uns HORN mit einem neuen Silberling namens „Verzet“. Dieses Mal ohne Label und via des Distributors DistroKid selbst veröffentlicht und verteilt. Der gewählte Name des Album lässt sich in etwa mit „Widerstand“ aus dem Niederländischen übersetzen. Das Cover-Artwork ist wie auch schon die letzten Male von Timon Kokott gestaltet worden, erkennbar und immer wieder passend.

Das Album startet dieses Mal ungewohnt mit „Pein Muss – Gerieben Als Korn“ ohne irgendeine Art von Einleitung direkt und schnell in die Songs ein. Thematisch geht es in diesem Titel um Alkohol und dessen Wirkung auf den Menschen und dessen Geist. „Alpenrekorder“ geht dann wieder mit der bekannten HORN Formel der älteren Werke in die Vollen und liefert ein melodisches Brett vom Feinsten ab. Natürlich dürfen auch hier nicht die ruhigen und epischen Momente fehlen; auch hier wieder wie auf „Mohngang“ als zweiter Titel. „Galgenblech“ kommt in der Melodieführung imposant und kämpferisch daher, reiht sich also gut in die gewählte Hauptthematik des Albums ein.

Auch „Aufstand“ spielt in die gleiche Richtung, wirkt jedoch deutlich direkter und treibender in seiner Struktur. Man könnte die beiden Titel als eine Art Duo in der Mitte des Albums sehen. „A Hill To Die On“ ist einer der wenigen englisch-sprachigen Titel in der gesamten HORN Diskographie und bezieht sich auf jenes Idiom der englischen Sprache welche die Verteidigung einer Position bzw. Überzeugung ohne Rücksicht auf die Kosten dieser Verteidigung beschreibt. Ein Interludium darf natürlich auch auf diesem Album nicht fehlen, dieses Mal ist es ein mediterran angelegtes Gitarrenstück des ehemaligen HORN Gitarristen F. F. welcher u.a. auf „Mohngang“ Vocals und Gitarren samt Solo zum Titel „Vom Tribock hohl geschossen“ beitrug. Der vorletzte Song „Protektor“ ist ein interessantes Experiment mit Einflüssen aus dem Elektro Bereich (klingt für mich zumindest danach), etwas was ich persönlich gerne öfter sehen bzw. hören möchte. Der Abschlusstitel und Namensgeber für das Album beginnt unerwartet mit einem kleinen Schlagzeug-Intro und schiebt anschließend angenehm vor sich hin. Ebenso kann man bei diesem Titel die ganze Vielfalt der cleanen Vocals von Nerrath und Joris van Gelre (:NODFYR:, BEZWERING) hören; das finde ich richtig gut. Insgesamt ein sehr würdiger und epischer Abschluss für das Album an sich.

Auch auf diesem Album ist die Stimme von Nerrath wieder ein Stück besser geworden als sie es schon auf „Mohngang“ war, und es gibt mehr Schichten in den jeweiligen Chöre; bilde ich mir zumindest ein. Insgesamt gelingt hier der Spagat zwischen cleanen und gutturalen Vocals ausnehmend gut und gefällig.

Die Gitarren sind im Vergleich zu „Mohngang“ hörbar luftiger ausgefallen und wirken nicht mehr so drückend wie noch auf dem Vorgänger. Insgesamt ein gute Mischung aus Mitten und Höhen, wobei wirklich mehr Höhen gibt es nicht, sie wirken hier jedoch stärker und lassen die Obertöne (aka Verzerrung) besser zur Geltung kommen. Auch die Lead-Gitarre kommt schön durch den Mix und liegt dieses Mal noch besser im restlichen Instrumentarium eingebettet.

Im tieffrequenten Bereich ist der Bass dieses Mal besser in den Mix integriert und vermischt sich im Großteil unauffällig mit Gitarren. Dennoch kann er jederzeit mit etwas Anstrengung rausgehört werden und treibt auch in gewisser Weise dadurch die Songs an. Das Schlagzeug ist insgesamt funktionsmäßig abgemischt, genau richtig platziert ohne aufdringlich zu sein. Die Snare und der Kick sind beide mit weniger Mitten versehen, der Kick hat für die bessere Differenzierung noch etwas mehr Höhen spendiert bekommen, die Toms wummern gerade noch angenehm durch die Boxen, die Becken sind hörbar aber ohne viel Höhenanteil in den Mix integriert.

Im ersten Durchgang war mir „Verzet“ nur bedingt eingängig, das legte sich jedoch mit jeder weiteren Wiederholung. Daher muss ich sagen das dieses Album aus meiner Sicht die volle Punktzahl (wieder) verdient hat. Es war im ersten Durchlauf schon gut und wird mit jeder weiteren Rotation immer besser, das können nur die wenigstens Alben bei mir erreichen. Von daher eine absolute Empfehlung, gerade auch für den langfristigen Gebrauch.

Anspieltipps: „Pein Muss – Gerieben Als Korn“, „Alpenrekorder“, „Protektor“ und „Verzet“


Bewertung: 10 von 10 Punkten


Tracklist:    

01. Pein Muss – Gerieben Als Korn
02. Alpenrekorder
03. Galgenblech
04. Aufstand
05. A Hill To Die On
06. Parole Sono Pietre
07. Protektor
08. Verzet



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