Alben des Jahres 2023

DIE Alben DES MONATS (04/24)

Audio Interviews

wo wir waren

Interviews

Wir hörten früher gerne

So fing alles an

CD-Reviews T-V

TRÄUMEN VON AURORA – Luna & Aurora (2022)

(7.961) Patrick (7,5/10) Post/Prog Black Metal


Label: Trollzorn
VÖ: 19.08.2022
Stil: Post/Prog Black Metal

Facebook | Webseite | Metal Archives | Kaufen | Spotify | Instagram | Bandcamp


Die Bielefelder TRÄUMEN VON AURORA legen mit „Luna & Aurora“ ein sehr ambitioniertes Werk vor und kredenzen uns nicht einfach nur neue Musik, sondern werfen sich mit einem Doppelalbum so richtig in die Riemen.

Mit „nicht alle Dunkelheit der Welt…“ starten die Jungs mit einem eindrucksvollen, über achtminütigen Instrumental in den mit „Luna“ betitelten ersten Teil dieses insgesamt knapp eineinhalb Stunden andauernden Gesamtwerkes und offenbaren damit gleich mal die gesamte Bandbreite ihres kreativen Schaffens.

Leicht vertrackte Strukturen, feine und zum Träumen einladende Melodiebögen und eine leicht melancholische Atmosphäre bestimmen das Geschehen. Im zweiten Song „Stille, mehr Stille“ gesellen sich dann erstmals die abwechslungsreichen Vocals mit in den Bandsound.

Ab jetzt wird gekreischt, geflüstert, fast gesprochen und gesungen, wobei es hier gerade bei den klaren Gesängen ein wenig am nötigen Ausdruck fehlt. Keine Angst, bei allem Gemecker ist hier nichts schlecht oder gar schief gesungen, aber es gibt halt einfach Stimmen, welchen ein gewisser Tiefgang innewohnt und die somit den Hörer wirklich zu packen vermögen, doch auch das beherrscht die Band im weiteren Verlauf des Albums in so mancher Passage. Das folgende „Luna I“ entwickelt sich mit jedem weiteren Durchlauf zu einem wahren Meisterwerk und beginnt z.B. mit einem Chor und dieser weiß mich dann auch gesanglich voll und ganz abzuholen.

Progressiv anmutender Songaufbau, eine fantastisch gespielte Lead Gitarre, welche immer mit herrlichen Melodien aufwartet, eine vielfältige Gesangsdarbietung, schiere Verzweiflung, interessante und kluge Texte, ein Hauch von wunderschöner Melancholie und eine stets vorherrschende düstere Atmosphäre zeichnen „Luna & Aurora“ aus. Die beiden Alben „Luna“ und „Aurora“ unterscheiden sich musikalisch nicht wirklich marginal. Letztgenanntes scheint mir lediglich etwas verspielter und ein klein wenig „orchestraler“ als der erste Teil ausgefallen zu sein und so entfalten sich die beiden CDs zu einer absolut schlüssigen Einheit und klingen wie aus einem Guss.

Allerdings sollte erwähnt werden, dass es sich bei diesem Werk keinesfalls um leichte Kost handelt. Vielmehr ist der Hörer dazu angehalten, dass musikalische Geschehen sehr aufmerksam zu verfolgen. Dieses Doppelalbum kann man nicht einfach so nebenbei hören, nein, man muss sich darauf einlassen und in der richtigen Stimmung vermag man darin auch völlig versinken. Ich empfehle den Genuss von „Luna & Aurora“ bei Kerzenschein und einem schönen Glas schweren Rotweins.

Einzige Kritikpunkte sind demnach wie oben angesprochen, die manchmal etwas fehlende Tiefe im Einsatz der Cleanvocals und die musikalisch gegebene Schwere der Musik im Allgemeinen, welche es wahrlich nicht immer leicht macht, die gut 92 Minuten am Stück zu konsumieren. „Luna & Aurora“ ist ein extrem stimmungsabhängiges Album geworden, dass sich eben nicht in jeder Gefühlslage voll und umfänglich genießen lässt. Kein typisches Sommer-Album, aber gerade in trostloseren Jahreszeiten sicherlich ein beeindruckendes Potpourri der Schwermut, welches der saisonal bedingt aufkeimenden Grundmelancholie genug Futter zu geben vermag, um im Sound der Jungs völlig zu versinken.

Im richtigen Gemütszustand dürfen hier also gerne noch ein bis zwei Pünktchen dazu addiert werden. Gut gemacht ist dieses ambitionierte Werk aber trotzdem allemal und wer mit DORNENREICHs „Her von welken Nächten“ oder mit den etwas verkopfteren Sachen von NOCTE OBDUCTA etwas anfangen kann, der sollte sich TRÄUMEN VON AURORA unbedingt auf den Einkaufszettel schreiben.

Übrigens…….liebes TROLLZORN Team, eine Veröffentlichung auf Vinyl wäre noch wünschenswert, denn schließlich bringt gerade der Plattenliebhaber zum Hören seiner Musik die nötige Zeit mit, zelebriert die Rotation der schwarzen Scheibe mit Hochachtung und lässt sich dementsprechend ganz tief in die Musik fallen.

Anspieltipps: „Luna I“ und „Aurora II“


Bewertung: 7,5 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Luna – nicht alle Dunkelheit der Welt…
02. Luna – Stile, mehr Stille
03. Luna – Luna I
04. Luna – Etwas
05. Luna – Luna II
06. Luna – Sturmgeweiht
07. Aurora – Aurora I
08. Aurora – Gram und Verve
09. Aurora – Aurora II
10. Aurora – Epiphanie
11. Aurora – Essenz der Wildnis
12. Aurora - …kann eines Lichtes Flackern trüben



Album der Woche

Album des Monats

Album des Jahres

70.000 Tons 2024

ZO präsentiert

The new breed

Mottenkiste

wo wir sind

ZO SONGCHECK

V.I.P.

alter Z.O.F.F.

Join the Army

Unsere Partner

Damit das klar ist