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ROCK HARD FESTIVAL 2014

06.08. - 09.08. 2014 - Gelsenkirchen @ Amphitheater

Zu Pfingsten lockte das Rock Hard Festival nun schon zum zwölften Mal die Metalfans nach Gelsenkirchen um in gemütlicher Atmosphäre abzufeiern. Dieses Festival hat sich über die Jahre zu einer nicht mehr wegzudenkenden Konstante im Festivalbereich entwickelt. Dazu haben die familiäre Atmosphäre, die schöne Location und die auftretenden Bands beigetragen da bei der Auswahl immer für jeden Freund der harten Klänge was dabei ist.

Die Location

Das Gelände ist schön und sehr gemütlich und leicht mit Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Ausreichend Parkmöglichkeiten, ob kostenlos oder kostenpflichtig, sind vorhanden. Die Parktickets um direkt am Gelände zu parken sind aber immer sehr schnell ausverkauft. Das Amphitheater liegt direkt am Rhein-Herne-Kanal welcher gleichzeitig hinter der Bühne herläuft und das Theater ist umgeben von Grün, somit sind sie Metalfans unter sich. Das Campinggelände liegt fast neben dem Haupteingang, also gibt es kurze Wege. Zwischen Haupteingang und Theater sind diverse Fressbuden und Verkaufsstände. Die Getränkestände hatten bei dem Bombenwetter natürlich Hochkonjunktur. Das war aber auch eine Hitze an dem Wochenende. Da war Sonnenschutz wirklich Pflicht, denn die Sonne war unerbittlich. Aber besser als wenn es geregnet hätte.

Tag 1

NOCTURNAL

Hatte mich auf die Band gefreut, aber dank zwei Staus und elend langer Wartezeit an der Passausgabe hab ich nur den letzten Song mitbekommen. Aber mehrere Besucher haben bestätigt, dass die Band um Sängerin Tyrannizer das Festival sehr amtlich eröffnet hat. Sie haben ihren schwarz angehauchten Thrash-Metal schön in die Menge gerotzt. Ich hatte nach dem überragenden letzten Album 'Storming Evil' aber auch nichts anderes erwartet.

Setlist:
Storm From The Graves
Hellhunt
Disgracer
Merciless Murder
Taken By Fire
Beast Of Hades
Tyrants Of Damnation
Rising Demons

ZODIAC

Die Münsteraner Zodiac haben danach mit ihrem Blues-Rock für ruhigere Momente gesorgt. Vor der Bühne tummelten sich schon einige die auf die Jungs gespannt waren. Und sie wurden nicht enttäuscht. Die Jungs um Frontmann Nick van Delft haben einen klasse Auftritt hingelegt und wieder bewiesen, was für eine gute und sympathische Live-Band sie sind. Man hat den Spaß den die Jungs hatten förmlich gespürt. Es gab Songs der beiden Alben und zum Abschluss spielten sie meinen Favoriten 'Coming Home'. Da hatte ich das erste Mal Entenpelle. Leider konnte durch den Zeitplan die geforderte Zugabe nicht gespielt werden.

Setlist:
Downtown
Free
Cortez The Killer (Neil-Young-Cover)
Diamond Shoes
Coming Home

DECAPITATED

Nach Blues-Rock war Schluss mit lustig, die Polen luden zum Tech-Death-Tanz ein. Die Band hatte in der Vergangenheit einige harte Schicksalsschläge erlitten, aber sie haben nicht aufgegeben und das ist auch gut so. Die Band hat ihre Songs mit einer so tödlichen Präzision ins Publikum gefeuert, dass einem Angst und Bange werden konnte. Da saß jeder Ton und Sänger Rafal rannte fast die ganze Zeit wie ein Derwisch über die Bühne. Zusätzlich feuerte er immer wieder das Publikum an, welches ihm auch bereitwillig folgte. Die Songauswahl hat sich zum großen Teil auf das letzte Album beschränkt, aber zum Abschluss gab's noch den Knaller 'Spheres of Madness'.

Setlist:
Lying And Weak
404
Pest
Post Organic
A View From A Hole
Homo Sum
Carnival Is Forever
Spheres Of Madness

MIDNIGHT

"Habt ihr Bock auf Assi-Metal ? Dann kommt jetzt der heißeste Scheißaus Cleveland, Ohio!"

Das war doch mal eine geile Ankündigung. Dann legten Midnight auch gleich los mit ihrem einzigen Festivalauftritt in Deutschland. Und so ein bisschen assi kommen sie ja schon rüber. Geil ist schon das Backdrop gewesen, welches selbst gesprüht war. Eigentlich ist Midnight ja eine One-Man Band, aber für Live-Auftritte braucht man ja doch noch Musiker um seinen Mix aus Thrash, Black und Heavy Metal abzufeuern. Und es waren genug Fans vor der Bühne um die Jungs abzufeiern. Und die haben ordentlich Gas gegeben auf der Bühne. Es gab einen Sprung von einer Box und wildes Posen beim spielen. Aber wer so geile Songs zockt wie Midnight darf auch auf die Kacke hauen. Bei'Unholy and Rotten' wurden dann noch passend zu dem chaotischen Image Gitarre und Bass zerstört. Leider sind sie früher als geplant von der Bühne verschwunden. Vielleicht war ihnen einfach nur zu warm unter den Masken.

Setlist:
Vomit Queens
Evil Like A Knife
Lust Filth And Sleaze
All Hail Hell
White Hot Fire
I Am Violator
You Can’t Stop Steel
Endless Slut
Shock Til Blood
Satanic Royalty
Unholy And Rotten
-------------------------
Violence On Violence

DIE APOKALYPTISCHEN REITER

Reitermania über Gelsenkirchen. Da wurde es dann ganz schön voll vor der Bühne. Die Band hat aber auch eine beachtliche Anzahl an Fans. Und die bekamen ein solides Konzert geboten. Es gab natürlich einige Songs ihres aktuellen Albums 'Tief.Tiefer' aber auch ältere Songs wurden dargeboten. Diese wurden auch mehr abgefeiert. Die Band war bester Laune und Sänger Fuchs kommunizierte viel mit dem Publikum welches ihm förmlich aus der Hand fraß. Es gab sogar eine La Ola bis zu den oberen Rängen des Theaters. Nichtsdestotrotz hörte ich hinterher viele Stimmen die meinten, dass sie die Reiter schon mal besser erlebt hätten. Das schlimmste was ich gehört habe, war Schlager- oder Schunkelmetal. Aber wie schon erwähnt war das eine anständige Leistung der Band.

Setlist:
Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit
Revolution
Wir
Der Adler
Ein leichtes Mädchen
Wo es dich gibt
Hört auf
Friede sei mit dir
Es wird schlimmer
Nach der Ebbe
Seemann
Was bleibt bin ich
Adrenalin
--------------------
The Smell Of Death
Reitermania
Die Welt ist tief
Rausch
---------------------
Du kleiner Wicht

TRIPTYKON

Dann wurde es finster und kalt, nicht vom Wetter aber auf der Bühne. Tom G. Warrior und Triptykon enterten die Bühne und starteten mit einem längeren Intro. Die Band war erst vor zwei Jahren auf dem RHF aufgetreten aber nach dem aktuellen Album war es schon ziemlich klar, dass sie wieder eingeladen werden. Und sie haben sich der Headliner-Position als würdig erwiesen. Das war mit einer der finstersten und bösesten Auftritte die ich je erleben durfte. Die Band ist schon echt gut aufeinander eingespielt und über die Songs braucht man ja kein Wort verlieren. Natürlich gab es auch noch Ausflüge in selige Celtic Frost Zeiten mit 'Circle of the Tyrants', 'Visions of Morality' und 'The Usurper'. Das Konzert wurde dann noch einer bestimmten Person gewidmet. Alle dachten hiermit wäre H.R. Giger gemeint haben sich aber getäuscht, Tom widmete das Konzert seinem langjährigen Freund dem ehemaligen Rock Hard Chefredakteur Götz Kühnemund. Das kam beim Publikum sehr gut an, sorgte aber beim Rock Hard Team bestimmt nicht für Freudensprünge. Aber egal was im Vorfeld beim Rock Hard gelaufen ist, das sollte beim Festival außen vor bleiben.

Setlist:
Intro Crucifixus
Black Snow
Goetia
Circle Of The Tyrants (Celtic Frost-Cover)
Tree Of Suffocating Souls
Abyss Within My Soul
Visions Of Mortality (Celtic Frost-Cover)
The Usurper (Celtic Frost-Cover)
Altar Of Deceit
Messiah (Hellhammer-Cover)
The Prolonging
Outro Winter

Tag 2

ROXXCALIBUR

Tag 2 startet mit Bombenwetter, Hitze und Roxxcalibur. Und die Jungs hatten richtig Spaß in den Backen, das hat man vom ersten Ton an gemerkt. Und für einen Opener fanden sich beachtlich viele vor der Bühne ein und feierten die Band ab. Das ist schon richtig klasse für eine Band die nur Coversongs der NWOBHM spielt. Und sie haben sich da mehr auf die unbekannteren Stücke konzentriert. Hier gibts keine Songs von Maiden und Co., stattdessen gibt's Cover von Demon, Cloven Hoof, Grim Reaper und anderen unbekannteren Bands. Die Jungs waren gut aufeinander eingespielt, Alexx Stahl war sehr gut bei Stimme und es war ständig Bewegung auf der Bühne. So macht ein Konzert richtig Spaß, die hätten ruhig länger spielen können. Ich hab selten eine sympathischere Band erlebt, der Eindruck bestätigte sich dann noch bei der nachfolgenden Autogrammstunde.

Setlist:
Witchfinder General (Witchfinder General-Cover)
Running For The Line (JJs Powerhouse-Cover)
Gates Of Gehenna (Cloven Hoof-Cover)
Destiny (Trident-Cover)
Flying High (Hollow Ground-Cover)
Lady Of Mars (Dark Star-Cover)
Don’t Break The Circle (Demon-Cover)
7 Days Of Splendour (Jameson Raid-Cover)
See You In Hell (Grim Reaper-Cover)

DEAD LORD

Nach diesem fulminanten Start in den Tag ging es gleich mit den Rockern Dead Lord aus Schweden weiter. Und die Jungs konnten mit ihrem Rocksound überzeugen und legten eine ordentliche Show hin. Da wurde richtig geil gerockt und man konnte gar nicht anders als im Takt mitzurocken. Die Jungs um Hakim Krim haben den Rock im Blut, davon haben sich die zahlreich versammelten Fans überzeugen können. Auf jeden Fall liefen danach ein paar mehr Leute mit Dead Lord Shirts über das Festival.

Setlist:
Hank
No Prayers Can Help You Now
Because Of Spite
Ruins
No More Excuses
Onkalo
Hammer To The Heart

[M]

SCREAMER

Screamer , die mir bis dato nur von Namen her bekannt waren mussten am Samstag als dritte Band auf die Bühne. Vor der Stage war schon gut was los, man kam aber immer noch bequem nach vorne in die ersten paar Reihen. Die Band spielte Heavy Metal der stark an die 80er angelehnt war, der Sound ging angenehm ins Ohr in die Beine und in den Nacken. Besonders bemerkenswert fand ich den Basser/Sänger der wie mir eingefleiSchte Fans sagten „nur“ ne Aushilfe war, Ich fand den einfach grandios wie er seine Parts sang.

Setlist:

Can You Hear Me
Phoenix
Adrenaline Distractions
Slavegrinder
Keep On Walking
No Sleep ’Til Hamilton
Demon Rider
Rock Bottom
Screamer [S]

SOLSTAFIR

Bevor die Isländer auf die Bühne kamen füllte es sich wieder merklich davor. Man konnte gespannt sein wie der Sound dieser interessanten Band auf so einem Festival funktioniert. Er hat auf jeden Fall polarisiert, ein Teil der Besucher wanderte ab um sich abzukühlen und der andere Teil ließ sich von den Soundlandschaften in andere Sphären entführen. Da die Songs sehr lang sind spielen sie nur vier Songs. Man muss die Musik auf sich wirken zu lassen, beschreiben kann man eigentlich nicht, was die Jungs für einen Sound spielen, den Leuten vor der Bühne hat's auf jeden Fall gefallen. Die einen reckten die Pommesgabeln in die Höhe, die anderen wirkten wie in Trance. Es war auf jeden Fall ein gelungenes Experiment solch eine Band einzuladen.

Setlist:
Ljós í Stormi
Svartir Sandar
Fjara
Goddess Of The Ages [M]

PRETTY MAIDS

Die Dänen, die nach Solsafir auf die Bühne gingen, wurden im Vorfeld nicht nur vom Schreiberling sehnsüchtig erwartet, der Bühnenbereich war gut bevölkert. Dem Sänger Ronnie Atkins sah man seine 50 Lenzen zwar deutlich an, der stimmlichen Performance tat das aber gar keinen Abbruch, er sang wie ein junger Gott, und der, ähm, leicht übergewichtige Ken Hammer zauberte ein Riff nach dem anderen aus dem Hut. Der Sound war gut und man merkte der Band ihre Spielfreude deutlich an. Gegen Ende des einstündigen Sets kamen natürlich die „großen Drei“, sprich, Yellow Rain, Back to Back und Future World zum Zuge. Für den Verfasser eins der Highlights des RHF.

Setlist:
Mother Of All Lies
Nuclear Boomerang
Red, Hot And Heavy
I.N.V.U.
I See Ghosts
Yellow Rain
Rodeo
Little Drops Of Heaven
Intro Back To Back
Back To Back
Intro Future World
Future World
Outro Sit On My Face [S]

OBITUARY

Jetzt schnellte der Energiepegel aber steil nach oben als die Florida-Legende auf die Bühne kam. Angekündigt wurde ein Classic-Set, und das gab es auch. Die Setlist beschränkte sich auf die ersten drei Alben, es gab aber auch zwei Songs vom kommenden Album. Diese wurden vom Publikum gut aufgenommen. Es ist also immer noch mit den Jungs zu rechnen. Die Band hat ordentlich Gas gegeben und das Publikum vor der Bühne hat da trotz Hitze mitgehalten. Mit diesem Auftritt haben Obituary ihren Ruf als eine der besten Death Metal Bands untermauert. Auf die nächsten 25 Jahre, denn so darf es gerne weitergehen.


Setlist:
Stinkupuss
Intoxicated
Blood Soaked
Immortal Visions
Infected
Visions In My Head
Violence
Chopped In Half
Turned Inside Out
Back To One
The End Complete
Inked In Blood
I’m In Pain
Slowly We Rot

SACRED REICH

Jetzt wurde es Zeit für Sacred Reich und die haben für noch mehr Bewegung vor der Bühne gesorgt. Die Jungs wurden ja immer wieder von den Fans verlangt, dieses Jahr hat das Rock Hard dien Wunsch erfüllt und Sympathikus Phil Rind und seine Jungs nach Gelsenkirchen geholt. Und da jagte ein Klassiker den anderen. Da gab es für die Fans kein Halten und es wurden vermehrt Crowdsurfer gesichtet. Phil grinste immer wieder bis über beide Ohren, Wiley Arnett poste immer wieder am Bühnenrand so hat es richtig Spaß gemacht den Jungs zuzusehen. Danach gab es schon die ersten Fans die meinten das besser Sacred Reich den Headliner gemacht hätten.

Setlist:
Independent
One Nation
Love…Hate
Ignorance
State Of Emergency
Death Squad
Crimes Against Humanity
Who’s To Blame
RIP/ Draining You Of Life
Free
Sweet Leaf/ Paranoid (Black Sabbath-Cover)
War Pigs (Black Sabbath-Cover)
The American Way
Surf Nicaragua

CARCASS

So voll wie es vor der Bühne wär konnte man sich fragen ob sich jetzt alle Besucher des Festivals versammelt haben. Aber das war zu erwarten, denn Carcass sind eine Legende und haben 2013 mit 'Surgical Steel' ein Spitzenalbum veröffentlicht. Und auch live konnten sie immer überzeugen. So auch im Amphitheater. Carcass haben sich quer durch alle Alben gespielt was bei den Fans gut ankam. Es gab ein Riesen Backdrop und Videosequenzen passend zu den Songs. Jeff hat zwischen den Songs gerne mal gequatscht und es war recht lustig als er versucht hat auf deutsch Zahlen zu sagen (grins). Es war auch spaßig einen langsamen Song anzusagen da ja alle wohl schon müde seien um dann richtig loszubrettern. So muss es bei einem Headliner sein. Eine gut aufeinander eingespielte Band, richtig gute Songs und Fans die ordentlich mitgehen. Es gab Crowdsurfer und Moshpit bis zum geht nicht mehr. Man kann sich darüber streiten ob es besser wäre das Sacred Reich besser den Headliner gegeben hätten oder nicht, anhand der Stimmung vor der Bühne wäre das auch richtig gewesen, aber unterm Strich gab es mit Obituary, Sacred Reich und dann Carcass eigenen richtig geilen Samstagsabschluss.

Setlist:
Buried Dreams
Incarnated Solvent Abuse
Cadaver Pouch Conveyor System
Carnal Forge
No Lost Love
Unfit For Human Consumption
Edge Of Darkness/ This Mortal Coil/ Reek Of Putrefaction
The Granulating Dark Satanic Mills
Noncompliance To ASTM F 899-12 Standard
Genital Grinder/ Pyosisfied (Rotten To The Core)/ Exhume To Consume
Captive Bolt Pistol
Corporal Jigsore Quandary/ The Sanguine Article
---------------------
Black Star/ Keep On Rotting In The Free World
Ruptured In Purulence/ Heartwork
Carneous Cacoffiny

Tag 3

IRON SAVIOR

Der dritte und letzte Tag beginnt mit dunklen Wolken, die sich dann in einem kurzen Schauer ergießen, aber danach geht's gewohnt mit Sonne und Hitze weiter. Die Mannen um Piet Sielck stehen für flotten Power Metal der gehörig gute Laune verbreitet. So auch an diesem Sonntagmittag. Die Band hat vor kurzem ihr achtes Album auf den Markt gebracht und die Setlist konzentrierte sich sehr auf die letzten beiden Alben. Dank der guten Laune die die Jungs verbreitet haben war das ein gelungener Auftakt zum letzten Tag des Festivals.

Setlist:
Last Hero
Revenge Of The Bride
Starlight
The Savior
Burning Heart
Condition Red
Heavy Metal Never Dies
Atlantis Falling

BLUES PILLS

Jetzt ist Zeit für etwas ruhigere Momente und Blues Pills betreten die Bühne. Die blutjunge Band ist der neue Stern am Retro-Rock Himmel und das untermauern die vier mit diesem gelungenen Auftritt. Musikalisch war das erste Sahne, nur vom Auftreten wirken sie ein kleines bisschen wie eine Schülerband, aber das wird sich bestimmt noch ändern. Aber wie schon erwähnt, über die spielerischen Fähigkeiten kann man nicht meckern, Gitarrist Dorian spielt aüsserst begnadet, da fügt sich der Bass und die Drums perfekt ein, über allem liegt aber die sagenhafte Stimme von Elin Larsson. Unfassbar woher diese kleine, zierliche Dame diese Stimme herholt. Schön ist auch das die vier immer noch überrascht sind, daß sie schon soviele Fans haben die diesen Auftritt abfeiern. Traurig nur das es wieder die typischen Auszieh-Rufe gab, aber dagegen kann man wohl nichts machen.

Setlist:
High Class Woman
Mind Exit
Dig In
No Hope Left For Me
Intro/ Black Smoke
Devil Man
Astralplane
Little Sun

ORPHANED LAND

Orphaned Land waren 2010 schonmal auf dem Rock Hard Festival. Sie müssen da wohl einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben, das sie wieder eingeladen wurden. Passend haben sie letztes Jahr auch nach ein richtig gutes Album veröffentlicht. So stand einem guten Auftritt nichts im Wege. Die Band wirkte richtig hungrig und hat ordnerlich abgeliefert. Sänger Kobi Fahri war in ein Gewand gehüllt und wirkte immer wieder wie ein Prediger. Er hat dann auch zwischen den Songs erzählt das sie keine Politik machen denn der Metal verbindet die Völker. Als Überraschungsgast kam zum Song 'Brother'Marcus Siepen von Blind Guardian auf die Bühne und untestützte die Jungs als dritter Gitarrist, wie auch in dem nachfolgenden Song. Jubel kam dann noch auf als verkündet wurde das beide Bands demnächst zusammen auf Tour gehen. Somit gab es einen richtig guten Auftritt, der von den Fans lautstark gefeiert wurde.

Setlist:
All Is One
The Simple Man
Barakah
The Kiss Of Babylon (The Sins)
Brother
Birth Of The Three (The Unification)
Let The Truce Be Known
Norra El Norra (Entering The Ark)

INSOMNIUM

Jetzt ist Zeit für Melodic Death Metal aus Finnland. Das sahen aber nicht viele, denn vor der Bühne wurde es merklich leer. Schade, denn die Jungs haben einen starken Auftritt abgeliefert. Die Jungs waren ständig in Bewegung und haben ihren Melodic Death Metal mit viel Spaß gespielt. Man merkt das hier keine Newcomer am Werk waren. Sänger Niilo hat auch seine deutschen Sprachkenntnisse zur Schau gestellt, das war sehr sympathisch. Sie haben es recht gut überspielt das eine Gitarre kurzfristig ausgefallen ist, auch andere kleiner Störungen beim Sound haben sie locker umschifft. Die Keyboardpassagen kamen vom Band und da gab es wohl ein paar Probleme. Unschön war nur das ihnen am Schluss der Saft abgestellt wurde, irgendwie war es am Sonntag wohl sehr eng mit der Zeit.

Setlist:
The Primeval Dark
While We Sleep
Only One Who Waits
Down With The Sun
Revelation
Through The Shadows
Ephemeral
Unsung
The Promethean Song

MONSTER MAGNET

Jetzt kommt einer der Coolsten. Dave Wyndorf betritt die Bühne und er ist so cool, daß er während des ganzen Konzerts trotz der mörderischen Hitze eine Ledejacke trägt. Er ist es auch der der Dreh- und Angelpunkt des Konzerts. Von seiner Band bekommt man nicht ganz soviel mit. Aber das tat der Stimmung vor der Bühne keinen Abbruch, dazu war die Setlist auch noch der Knaller, da fast ausschließlich Songs der ersten vier Alben gespielt wurden. Und das wurde mit Crowdsurfern, Pommesgabeln und viel Jubel belohnt. Aber bei Songs wie 'Dopes to Infinity', 'Powertrip' oder natürlich dem Rausschmeißer 'Space Lord' kann man nur mitgehen. Somit werden die Leute dann glücklich in die Umbaupause entlassen.

Setlist:
Superjudge
Medicine
Nod Scene
Twin Earth
Dopes To Infinity
Tractor
Last Patrol
Look To Your Orb For The Warning
Powertrip
Space Lord [M]

ANNIHILATOR

Der Auftritt von Jeff Waters und Co war bis zu diesem Zeitpunkt die beste Performance des gesamten Festivals, und sollte es auch bleiben. Jeff war wie immer von einer Bühnenseite zur anderen unterwegs, schnitt eine Grimasse nach der anderen kommunizierte mit den Fans und schleuderte so ganz nebenbei ein Killerriff nach dem anderen ins weite Rund. Die Setlist war ausgewogen, bei den vielen Veröffentlichungen, die die Band hat ist es ja fast unmöglich alle geilen Songs zu spielen, aber Killer wie King of the Kill, Alison Hell, Braindance und der Rausschmeißer Human Insecticide wurde ins begeisternd abgehende Puplikum gefeuert, auch die Lieder vom Aktuellen Album wurde vom tobenden Mob mehr als gut aufgenommen. Die, an den gesamten 3 Tagen, sehr freundlich argierende Security im Graben hatte alle Hände voll zu tun die zahlreichen Crowdsurfer in Empfang zu nehem. Im Pit war auch gut was los und auch auf den Rängen sah man zahlreich schwingende Matten. Ich persönlich hätte die Band ne Nummer höher im Billing angesetzt, aber man kann ja nicht alles haben.

Setlist:

Smear Campaign
King Of The Kill
No Way Out
Deadlock
Set The World On Fire
Reduced To Ash
Alison Hell
Road To Ruin
No Zone
I Am In Command
Brain Dance
Human Insecticide [S]

TESLA

Es ist wieder Zeit für einen Stilbruch wie er am Freitag schon zwischen Extremmucke und bluesigem Rock war. Hier wurde die altgediente Hardrockband Tesla zwischen zwei Thrashbands gepackt. Aber das war bestimmt als Erholung gedacht, denn Annihilator haben ja zuvor eines der besten Konzerte des Festivals gespielt. Leider verließen relativ viele Leute den Platz vor der Bühne was sich die Mannen um Jeff Keith auch ein wenig anmerken ließen. Aber er versuchte immer wieder die wenigen Fans vor der Bühne zu animieren was irgendwann auch funktionierte. Wenigstens haben sie nur ältere Sachen gespielt und nur einen Song von ihrem kurz vorher veröffentlichten Album 'Simplicity'. So gab es dann am Schluss sogar noch Zugabe-Rufe.

Setlist:
I Wanna Live
Hang Tough
Heaven’s Trail (No Way Out)
Mama’s Fool
Into the Now
MP3
The Way It I
What You Give
Signs (Five Man Electrical Band-Cover)
Love Song
Gettin’ Better
Modern Day Cowboy
Little Suzi (Ph.D.-Cover)
Cumin’ Atcha Live

TESTAMENT

Eigentlich sollten jetzt Megadeth spielen, aber die haben den Auftritt abgesagt. Als Ersatz konnten Testament verpflichtet werden. Das war für viele eine bessere Alternative und Megadeth waren schnell vergessen. Chuck Billy und seine Band hatten auch was gutzumachen, da ihr letzter Auftritt beim RHF nicht so gut war (kleine Untertreibung). Man durfte also gespannt sein wie es wird. Erstmal fiel der Riesen Bühnenaufbau auf, und dann durfte erstmal kein Fotograf in den Graben, das wurde aber schnell aufgelöst warum. Beim ersten Song gab's nämlich ein paar nette Feuersäulen. Aber leider begann damit auch ein relativ enttäuschender Auftritt, der durchzogen von einem Soundproblem war. Der Sound war viel zu laut, die Gitarrenmelodien waren fast gar nicht zu hören und Chuck hatte doch so einige Probleme mit seinen Einsätzen und den Texten. Somit haben sie es nicht geschafft ihren Auftritt von 2008 wieder gut zu machen und manch Fan war schon ziemlich enttäuscht. Schade, denn ansonsten konnte man sich über den Sound vom Festival absolut nicht beklagen.

Setlist:
Intro The Star-Spangled Banner
Rise Up
The Preacher
More Than Meets The Eye
Native Blood
True American Hate
Dark Roots Of Earth
Into The Pit
Practise What You Preach
The New Order
Riding The Snake
Eyes Of Wrath
Over The Wall
Disciples Of The Watch
----------------------------
Intro
D.N.R. (Do Not Resuscitate)
3 Days In Darkness
Formation Of Damnation

FAZIT

Abschließend kann man sage, dass das Festival wieder mal sehr gelungen war. Es gab für jeden Musikgeschmack etwas, auch wenn man hier und da Gemecker gehört hat, aber man kann es nicht jedem Recht machen. Die Bands hatten ihren Spaß und die Fans auch.

Das Personal an den Getränkeständen hatte alle Hände voll zu tun, war aber trotzdem immer gut gelaunt. Auch sonst gab es keinen Ärger, außer dass der Klofrau das Fahrrad geklaut wurde. Aber es gab spontan ein Spendenaufruf, dem die Besucher nachgekommen sind. Das war eine super Geste.

Absolut erwähnenswert ist auch das CSS Securityteam, die sich von ihrer besten Seite gezeigt haben und geholfen haben wo sie konnten.

Also auf nächstes Jahr zum selben Zeitpunkt am selben Ort. Die erste Band steht auch schon fest. Overkill werden ein Thrashfeuerwerk zünden. [M]

Ein absolut geiles Festival was die Jungs und Mädels da vom Rock Hard aufgezogen haben. Sehr angenehmes Puplikum, ne absolut geile Location, sehr nette Security und Crew und bis auf wenige Ausnahmen Hammerbands. Nächstes Jahr gerne wieder nur beim Sonntagsheadliner mal schauen, denn Testament waren vom Sound her ne echte Zumutung. [S]

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